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pax christi

menschen machen frieden - mach mit.

Unser Name ist Programm: der Friede Christi. 

pax christi ist eine ökumenische Friedensbewegung in der katholischen Kirche. Sie verbindet Gebet und Aktion und arbeitet in der Tradition der Friedenslehre des II. Vatikanischen Konzils. 

Der pax christi Deutsche Sektion e.V. ist Mitglied des weltweiten Friedensnetzes Pax Christi International.

Entstanden ist die pax christi-Bewegung am Ende des II. Weltkrieges, als französische Christinnen und Christen ihren deutschen Schwestern und Brüdern zur Versöhnung die Hand reichten. 

» Alle Informationen zur Deutschen Sektion von pax christi

Geiz ist geil?!

31. Aug 2020

Über die Ausbeutung von Mensch und Tier in der Fleischindustrie berichteten Pfarrer Peter Kossen und Christian Wimberger in der Martinikirche Münster.

„Menschen werden angemietet, verschlissen und entsorgt“

Wenn es darum geht, die schweren Menschenrechtsverletzungen zu benennen, denen hunderttausende Arbeitnehmer*innen vorwiegend aus Rumänien und Bulgarien in den deutschen Schlachtbetrieben ausgesetzt sind, findet Pfarrer Peter Kossen immer wieder klare Worte. Auf Einladung von pax christi Münster und der Christlichen Initiative Romero war Kossen am 27. 08. zu Gast in der sehr gut besuchten Martinikirche. Eindrücklich beschrieb er  das Schicksal von Arbeiter*innen, die bis zur totalen Erschöpfung an 6 Tagen in der Woche 10-12 Stunden täglich im Einsatz sind und wegen mangelnder Verständigung und aus Angst, die Arbeit zu verlieren, ihre Rechte nicht wahrnehmen. Hinzu kommt, dass durch die Auslagerung des Kernarbeitsgeschäftes an verschiedenste Subunternehmen völlig unübersichtlich geworden ist, wer bei wem angestellt ist und wer für die Arbeitsbedingungen die eigentliche Verantwortung trägt. 2019 hat Pfarrer Kossen auch deshalb den Verein „Aktion Würde und Gerechtigkeit“ gegründet, der die osteuropäischen Arbeiter*innen unterstützt, ihre Rechte wahrzunehmen.

Im Laufe des Abends wurde ebenso die globale Dimension der Ausbeutung in der Fleischindustrie, aber auch in anderen Branchen wie der Landwirtschaft, der ambulanten Pflege oder der Paketzustellung in den Blick genommen.

Christian Wimberger von der Christlichen Initiative Romero (CIR), der zweite Referent des Abends, berichtete von der massiv ausgebauten Sojaproduktion in Brasilien, welches als Tierfutter für unsere Massentierhaltung in Deutschland landet, und von den dort herrschenden menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen. Hoffnung bestand bei beiden Referenten, dass, wenn auch langsam, ein gesellschaftliches Umdenken stattfinden kann und auch in der geplanten Durchsetzung eines Lieferkettengesetzes, das deutsche Unternehmen verpflichten soll, feste Standards entlang der gesamten Lieferketten einzuhalten hinsichtlich Menschenrechten und Umweltstandards. Wimberger stellte das Gesetz vor und berichtete auch  über die Widerstände, die einer gesetzlichen Regelung vonseiten des Bundeswirtschaftsministeriums entgegengebracht werden. Moderiert wurde die Veranstaltung von Maria Buchwitz (pax christi Münster). Im Anschluss an die eindrücklichen Vorträge gab es eine lebhafte Diskussion und viel Zuspruch, dass Veranstaltungen in der Art trotz der durch Corona eingeschränkten Bedingungen wieder stattfinden können.