Zum Inhalt [I]
Zur Navigation [N]
Kontakt [C] Aktuelles [2] Suchfunktion [4]
P1080631 (Medium).JPG

pax christi

menschen machen frieden - mach mit.

Unser Name ist Programm: der Friede Christi. 

pax christi ist eine ökumenische Friedensbewegung in der katholischen Kirche. Sie verbindet Gebet und Aktion und arbeitet in der Tradition der Friedenslehre des II. Vatikanischen Konzils. 

Der pax christi Deutsche Sektion e.V. ist Mitglied des weltweiten Friedensnetzes Pax Christi International.

Entstanden ist die pax christi-Bewegung am Ende des II. Weltkrieges, als französische Christinnen und Christen ihren deutschen Schwestern und Brüdern zur Versöhnung die Hand reichten. 

» Alle Informationen zur Deutschen Sektion von pax christi

Eine-Welt-Tag in der OASE Gronau

25. Jun 2018

SOLIDARITÄT - Lass keinen draußen stehn! Unter diesem Leitwort lud der ökumenische Kirchengarten OASE in Gronau an der deutsch-niederländischen Grenze am 17.6. zum diesjährigen Eine-Welt-Tag ein. pax christi war mit dabei!

Im Mittelpunkt stand die Frage, welche Beiträge wir in Deutschland leisten können, dass es Eine Welt für alle gibt. Hierzu gestalteten Vereine, Gruppen und Einzelpersonen Holztüren zum Thema, die auf dem OASE-Gelände am Eine-Welt-Tag aufgehängt wurden. Auch gab es die Möglichkeit für die Anwesenden vor Ort eine Tür zu gestalten.

Zahlreiche bunt gestaltete Türen von drei Kindergärten in Gronau, Gruppen wie „gronau alternativ“ sowie Privatpersonen (u.a. von pax christi-Mitglied Manfred Laumann) gaben ein beeindruckendes und vielfältiges Bild zum Thema Solidarität ab.

Auch unser Diözesanverband war präsent und stellte seine Tür zum Thema „Grenzen öffnen für Menschen – Grenzen schließen für Waffen“ vor. Das von Gisela Hinricher gestaltete Bild „Boat People vor Lampedusa II“ stand hier im Mittelpunkt der Gestaltung.

---

Dieses Bild ist eine Collage mit dem Titel „Boat People vor Lampedusa II“, also Gisela Hinrichers zweites Werk zu dem Thema. Es entstand unter dem Eindruck der vielen Flüchtlinge, die in den Jahren 2015 und 2016 versuchten, über das Mittelmeer Europa zu erreichen. Viele ertranken, andere strandeten in Lampedusa.

Das Bild zeigt aufgewühlte Meereswellen und ein Rettungsboot mit Menschen, die ebenso aufgewühlt wirken. Die roten Rettungswesten leuchten grell wie in einem Feuerschein. Ein dunkel aufgerissener Himmel und der kippende Mast verstärken die bedrohliche Atmosphäre. Die zerfetzten Segel des Bootes hat Gisela Hinricher aus Zwiebelbeuteln geschaffen. Sie nennt ihr Werk ein „Nachtbild“, das Blau, das in ihrer Symbolsprache für den Glauben steht, versinkt fast ganz im Schwarz.

Am Strand sehen wir Särge, auch kleine für tote Kinder. Eine Frau trauert an einem der Särge. Man erkennt auf der linken Seite Menschen, die abweisend die Hände hochhalten, die Ankommenden abwehren wollen. Aber es gibt auch Retter in roten Schwimmwesten und andere, in hellem Gelb, die helfend die Arme ausstrecken und ein Willkommen ausdrücken. Hier schimmert Hoffnung durch.

Eine Besonderheit des Bildes ist ein angedeutetes Gabelkreuz, das mithilfe von Holzscheiben, Baumrinde und Tauwerk gestaltet wurde und aus den Holzsärgen am Strand emporzuwachsen scheint, im mittleren Teil von Wellen überspült wird. Hier hat Gisela Hinricher das Coesfelder Kreuz vor Augen gehabt, ein berühmtes Wallfahrtskreuz, das in der Kirche von St. Lamberti steht, ihrer Heimatgemeinde.

Gisela Hinricher hat in diesem Kunstwerk ausgedrückt, was sie zutiefst bewegt.
(Beschreibung des Bildes aus: Veronika Huening: Unterwegs Richtung Frieden. Eine Sammlung von Predigten, Meditationen und Gebeten sowie Betrachungen zu Bildern der Künstlerin Gisela Hinricher. Ein Begleiter durch ein Jahr, Erfurt: Fromm 2018)

---

Nach der Vorstellung der ersten Türprojekte mit musikalischer Begleitung von Abraham (Mexiko) am Vormittag, luden zahlreiche Eine-Welt-Gruppen aus Gronau und Umgebung zum „Solidarischen Mahl“ aus verschiedenen Kontinenten mit fair gehandelten Lebensmitteln ein. Eine fleischlose Variante des brasilianischen Traditionsgerichts „Feijoada“ war nur eines der vielen kulinarischen Highlights des Tages.

Darüber hinaus luden die Eine-Welt-Gruppen an ihren Ständen zum Verweilen, zum Austausch und auch zum Kauf fair produzierter Produkte ein.

Nach der Mittagspause stellte Annegret Böing vom Vorbereitungsteam den inzwischen zahlreichen Besucher*innen ausführlich die „Türen der Solidarität“ vor, die in einem großen Kreis angeordnet waren und auch von innen angeschaut werden konnten. Veronika verlas die Betrachtung zu Gisela Hinrichers Bild „Lampedusa II“ aus ihrem Büchlein „Unterwegs Richtung Frieden“. Nach weiteren Musikbeiträgen von Abraham, einem Bummel entlang der Verkaufsstände und lockeren Gesprächen versammelten sich die Anwesenden zu einer Andacht vor den Türen. Annegret hatte sie vorbereitet und bezog Veronika als Lektorin mit ein.  So wurde die Meditation „Von Angesicht zu Angesicht“, die Veronika zur Einweihung des Versöhnungskunstwerks auf der OASE verfasst hatte, noch einmal zu Gehör gebracht.

„Unsere“ Tür kann in Gronau abgeholt werden, denn es wäre schade, wenn sie nur an einem Tag sichtbar gewesen wäre. Vielleicht kann sie in Coesfeld oder anderswo anlässlich einer Eine-Welt-Aktion, eines Flüchtlingstages, einer Veranstaltung gegen Rüstungsexporte oder eines Friedensgebetes präsent sein?