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pax christi

menschen machen frieden - mach mit.

Unser Name ist Programm: der Friede Christi. 

pax christi ist eine ökumenische Friedensbewegung in der katholischen Kirche. Sie verbindet Gebet und Aktion und arbeitet in der Tradition der Friedenslehre des II. Vatikanischen Konzils. 

Der pax christi Deutsche Sektion e.V. ist Mitglied des weltweiten Friedensnetzes Pax Christi International.

Entstanden ist die pax christi-Bewegung am Ende des II. Weltkrieges, als französische Christinnen und Christen ihren deutschen Schwestern und Brüdern zur Versöhnung die Hand reichten. 

» Alle Informationen zur Deutschen Sektion von pax christi

Kein Weihnachten in Moria!

24. Nov 2020

Aufnahme geflüchteter Menschen von den griechischen Inseln JETZT!

Die Kampagne wurde von pax christi Rhein-Main – Regionalverband Limburg-Mainz im August 2020 initiiert und wird von der deutschen Sektion von pax christi mitgetragen.

Auch unser Diözesanverband ist Mitträger der Kampagne.


Die verheerenden Brände, die das Flüchtlingslager Moria auf Lesbos praktisch vollkommen zerstört haben, waren eine Katastrophe mit Ansage. Schutzsuchende Menschen leben in Moria teilweise seit Jahren unter menschenunwürdigen Bedingungen in einem völlig überfüllten Camp, ohne richtige Gesundheitsversorgung und ohne jegliche Perspektive. Die ersten Corona-Infektionen in Moria haben die Lage weiter verschlimmert. An Infektionsschutz war bereits zuvor in dem abgeriegelten Lager mit einer Wasserstelle für 1.300 Menschen nicht zu denken. Unter den aktuellen Bedingungen sind Hygienemaßnahmen völlig unmöglich. Diese menschenunwürdige Situation in den Lagern auf europäischem Boden sind eine Schande für die Europäische Gemeinschaft. 

Menschen aus Moria sofort evakuieren

13.000 Menschen haben jetzt auf Lesbos überhaupt keine Unterkunft mehr und fürchten darüber hinaus die Infektion mit dem Coronavirus. Sie müssen sofort nach Deutschland ausgeflogen werden. Etliche Kommunen und einzelne Bundesländer haben sich schon lange zur Aufnahme bereit erklärt. Die Aufnahmekapazitäten sind da, denn 2015 wurden Kapazitäten geschaffen, die jetzt ungenutzt sind. Auch die Rechtslage ist eindeutig: Sowohl das Selbsteintrittsrecht nach Dublin-III-Verordnung Art. 17 als auch die humanitäre Aufnahme nach § 23, Abs. 1 und 2 Aufenthaltsgesetz bieten die Möglichkeit, innerhalb der EU freiwillig Geflüchtete aufzunehmen.

Moria ist seit Jahren Sinnbild einer verfehlten und gescheiterten EU-Migrations- und Asylpolitik. Jetzt gilt es zunächst den Geflüchteten in ihrer Not zu helfen und die Menschen aufzunehmen. Deutschland und die europäischen Mitgliedsstaaten sind hier in der Verantwortung, da sie durch das »Hotspot«-System diese unhaltbaren Zustände erst geschaffen haben.

Schnelle Lösung für alle »Hotspots« nötig

Moria steht aktuell im öffentlichen Fokus, doch die Zustände in den Lagern auf den anderen griechischen Ägäis-Inseln sind ebenfalls nicht hinnehmbar. Deshalb muss auch für die Flüchtlingslager auf den Inseln Samos, Chios, Kos und Leros schnell eine humanitäre Lösung gefunden werden. In dem auf 650 Menschen ausgerichteten Camp auf Samos leben aktuell 5.500 Geflüchtete. Schimmeliges Essen und langes Warten an der Wasserausgabe stehen an der Tagesordnung. Im Flüchtlingslager Vial auf Chios sieht es ähnlich aus.

Bundeskanzlerin und Bundesinnenminister drängen zurecht auf eine gemeinsame europäische Herangehensweise. Doch diese politische Debatte darf nicht auf dem Rücken schutzsuchender Menschen ausgetragen werden. Geflüchtete Menschen – ob Familien oder Alleinreisende – haben ein Recht auf Schutz und ein Leben in Würde. Die Aufnahme 243 behandlungsbedürftiger Kinder und ihrer Familien ist angesichts der dramatischen Situation auf den griechischen Inseln nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein.

Europa verrät seine Ideale

Papst Franziskus wies bereits 2016 auf die besondere Verantwortung der EU hin: »Europa ist die Heimat der Menschenrechte und wer auch immer seinen Fuß auf europäischen Boden setzt, müsste das spüren können«. Auch der Vorsitzende der EU-Bischofskommission COMECE, Kardinal Jean-Claude Hollerich sagt: Wenn wir die schreckliche Lage der Migrantinnen und Migranten nicht ändern, »dann wird das Reden über die christlichen Wurzeln Europas zur Lüge«.

Für uns als Christinnen und Christen ist klar:
Unabhängig von parteipolitischen Auseinandersetzungen ist eine Aufnahme der Menschen aus überfüllten Flüchtlingslagern jetzt dringend geboten. Wir können nicht weiter zuschauen, wie die EU auf Kosten menschlicher Schicksale Politik betreibt.

Zu lange haben wir auf ein Handeln der EU gewartet. Wenn nicht jetzt etwas geschieht, werden viele Menschen den nächsten Winter und die Corona-Pandemie in den griechischen Flüchtlingslagern nicht überleben.

Damit die Menschen kein weiteres Weihnachten in Moria erleben müssen, muss die Bundesregierung jetzt endlich handeln!


Weitere Infos zur Kampagne: www.kein-weihnachten-in-moria.de