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Dr. Herbert Marx.jpg

pax christi

menschen machen frieden - mach mit.

Unser Name ist Programm: der Friede Christi. 

pax christi ist eine ökumenische Friedensbewegung in der katholischen Kirche. Sie verbindet Gebet und Aktion und arbeitet in der Tradition der Friedenslehre des II. Vatikanischen Konzils. 

Der pax christi Deutsche Sektion e.V. ist Mitglied des weltweiten Friedensnetzes Pax Christi International.

Entstanden ist die pax christi-Bewegung am Ende des II. Weltkrieges, als französische Christinnen und Christen ihren deutschen Schwestern und Brüdern zur Versöhnung die Hand reichten. 

» Alle Informationen zur Deutschen Sektion von pax christi

+ Dr. Herbert Marx 1925 - 2016

11. Mrz 2016

In Lüdinghausen und Nordkirchen gedenken viele in Dankbarkeit des verstorbenen Dr. med. Herbert Marx, des langjährigen ärztlichen Leiters der dortigen „Kinderheilstätte“ (1961 – 1987), der auch in Lüdinghausen ehrenamtlich aktiv war.

So hat er noch im 90. Lebensjahr zusammen mit seiner Ehefrau Magdalena als Senior der Lüdinghauser Basisgruppe der internationalen Pax-Christi-Bewegung an deren Aktivitäten Anteil genommen: 
Im Sommer 2015 begleitete und führte Dr. Marx wieder eine Gruppe von polnischen Überlebenden des NS-Terrors  – wie oftmals zuvor  - in seine frühere Nordkirchener Wirkungsstätte.  Von ihren Eindrücken dort in der „Heilstätte“ samt Förderschule für Kinder mit Behinderungen waren die vom Freiburger Maximilian-Kolbe-Werk und von Pax Christi Eingeladenen immer sehr bewegt. Auch, weil die polnischen Gäste erlebten: Im heutigen Deutschland tragen caritative und schulische Einrichtungen den Namen eines ihrer Landsleute und Leidensgenossen. Die Benennung nach dem Auschwitz-Märtyrer und Franziskaner Maksymiljan Kolbe war in Nordkirchen seinerzeit nicht zuletzt aufgrund einer Initiative des früheren ärztlichen Leiters Dr. Marx erfolgt. 
Der war im Übrigen nach seiner Pensionierung auch den Franziskanerinnen im Lüdinghauser Antoniuskloster und „ihren“ Senioren besonders verbunden; vor allem durch langjährige Mitwirkung im Heimbeirat des Antoniushauses und regelmäßige Besuchsdienste dort. 

Im Herbst 2015 wurde dem 90-jährigen Jubilar durch einen polnischen Medizinhistoriker und Freund der Pax Christi-Bewegung eine besondere Auszeichnung nach Lüdinghausen überbracht: Herbert Marx erhielt aus Krakau eine Medaille, die vor allem an das äußerst ungewöhnliche – weil segensreiche - Wirken eines ehemaligen deutschen Wehrmachts-Arztes für polnische Menschen erinnern soll. „Leben für die Kinder – in Kriegs- und Friedenszeiten“ lautet übersetzt die lateinische Inschrift der Medaille.
Dr. Ströder, der wegen „Führerbeleidigung“ fast vor ein Kriegsgericht gekommen wäre, 
war von Freunden zu seinem Schutz im März 1942 ins okkupierte Krakau abkommandiert worden. Als Leiter der besetzten Krakauer Kinderklinik hat Ströder dort verbotenerweise auch Kindern von „feindlichen Untermenschen“ medizinische Hilfe zukommen lassen und mit dem polnischen Widerstand zusammengearbeitet ...  
Nach dem Krieg wurde Josef Ströder Professor für Pädiatrie in Würzburg; seine Lehrbücher haben auch Herbert Marx in dessen kinderärztlicher Ausbildung und Tätigkeit begleitet ... 
So konnte es der 90-jährige Dr. Marx seinen Pax-Christi-Freunden und seinem Krakauer Gast schildern, als ihm die Ströder-Medaille überreicht wurde. 
Und auch von einer „Rettung“  des jungen Herbert Marx durch einen ihm wohlgesonnen militärischen Vorgesetzten berichtete er dankbar. Durch eine eigentlich „harmlose Strafmaßnahme“ sei er vor Schlimmem bewahrt worden, nämlich vor dem Abrücken mit seiner Truppeneinheit zum Russland-Feldzug.  Den Krieg konnte er überleben und danach ein Medizinstudium aufnehmen. Seinen damaligen „Retter“ traf Herbert Marx später als einen der Münsteraner Domvikare wieder ...  

Dr. Marx war in seiner christlichen Grundhaltung, seinem ärztlichen Ethos und seinem Einsatz  für Menschenrechte (ACAT) und gerechten Frieden (auch in der Ärzte-Vereinigung für die Verhinderung des Atomkriegs: IPPNW)  ein Leben lang auch geprägt  durch eigene Kriegserfahrungen, die ihm bis ins hohe Alter aufgrund erlittener körperlicher Beeinträchtigungen gegenwärtig blieben. 
LIEBE FREUNDE, wir Pax-Christi-Leute vermissen einen guten Freund, der uns mit seinem Zugewandtsein und seinen abgewogenen  Urteilen sehr fehlen wird, und wir trauern mit Magdalena und der ganzen Familie um Herbert Marx.
Er verstarb in der Nacht vom 9. zum 10. März; am Abend dieses 9. habe ich (Peter K.) im Münsteraner Dom Pfr. Günther Grothe gesehen und mit ihm an Herbert gedacht, den er - wie er erzählte - vor Tagen noch in Lüdinghausen besucht und gesegnet hatte. Einige von uns konnten Herbert in den letzten Wochen gleichfalls noch in seiner Wohnung besuchen. –
 
Dem Gebetsschatz des Kapuziner-Bruders Anton Rotzetter (Anfang März selbst verstorben) ist
der hier mit Herberts Namen versehene folgende Text entnommen:
 
                     Alles, was zerfällt, gehört
                    der Erde
                     Doch alles, was uns lieb ist,
                            dem Himmel
                       
                     Nimm
                    Erde 
                                   den Staub
                      Nimm
                    Himmel 
                                       den HERBERT                                  P.K., Pax Christi Lüdinghs.

Aus dem Nachruf der  
Nordkirchener Kinderheilstätte vom 15. März  in den Ruhr-Nachrichten

http-//trauer.ruhrnachri#7BB227