Neue Regionalgruppe in Recklinghausen
13. Okt 2016
„Gemeinsam wollen wir uns austauschen über gesellschafts- und friedenspolitisch relevante Themen, von der Flüchtlingsarbeit bis zum Welthandel und zur Waffenexportpolitik“, so Bernhard Lübbering, „auch gemeinsame Aktionen und Veranstaltungen wollen wir planen und auf den Weg bringen.“
Bereits in den 80er und 90er Jahren gab es drei pax christi-Gruppen im Kreis Recklinghausen, eine Zeit, in der die Öffentlichkeit offenbar empfänglicher für Themen rund um den Frieden war: Nachrüstung, Kalter Krieg, Beratung von Kriegsdienstverweigerern – das waren klarere Verhältnisse, die auch einfacher zu vermitteln waren. Heute gibt es eine Vielzahl von Konflikten, oftmals mit unklaren und mehrschichtigen Interessen und Parteien, die nicht immer einfach zu durchschauen sind. Zudem, so Johannes Gertz, sei es problematisch, dass die sogenannte „Friedenssicherung mit militärischen Mitteln“ mittlerweile zur Selbstverständlichkeit geworden sei, ohne dass diese hinterfragt und diskutiert werde.
Nicht nur der Zusammenhang zwischen Waffenexporten und Kriegsflüchtlingen (Deutschland ist weltweit der drittgrößte Waffenexporteur), sondern auch die Auswirkungen der internationalen Handelspolitik, der Folgen der Globalisierung und unseres Konsums auf Flucht- und Migrationsbewegungen durch Armut müssten stärker in den Fokus der gesellschaftspolitischen Diskussion gerückt werden, so Gertz.
Die neue Gruppe ist noch in ihrem Findungsprozess. Die Themen, mit denen sie sich beschäftigen wird, wird auch die Arbeitsweise bestimmen. Das Themenspektrum reicht von der Diskussion der Probleme und Hintergründe von Konflikten, dem Aufzeigen von gewaltfreien Konfliktlösungsvorschlägen, einer langen Tradition der Friedensarbeit, bis hin zum zivilen Friedensdienst.
Ein Schwerpunkt, den die Gruppe in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen will, ist die Bewusstseinsarbeit für den Frieden, welche sie wieder stärker in die Öffentlichkeit bringen möchte. Auch das Thema der Versöhnung, die Entdämonisierung des „Fremden“ sowie ein Vorgehen gegen (wieder aufkeimenden) Hass, vor allem im Zusammenhang mit der aktuellen Flüchtlingsproblematik und dem Zuwachs für rechtspopulistische Bewegungen und Parteien liegt den Mitgliedern der Gruppe am Herzen.
Die Gruppe trifft sich etwa alle zwei Monate in Recklinghausen. Weitere Informationen gibt es bei Johannes Gertz unter gertzjohannes54@googlemail.com. Die aktuellen Termine finden Sie auch immer hier auf unserer Homepage.