Buchtipp: Gandhi als Glaubender
22. Dez 2021
Gandhi als Glaubender. Eine indisch-christliche Sichtweise.
Aus
dem Englischen von Ingrid von Heiseler, hg. v. Klaus Hagedorn & Thomas
Nauerth (edition pace) Norderstedt: BOD 2021. Paperback, 240 Seiten, 9,90 Euro
Mit diesem Buch liegt erstmals eine relevante katholisch theologische Stimme aus dem indischen Diskurs über Gandhi und seine Philosophie und Praxis auf deutsch vor: „Sehr oft wird die religiöse Dimension Gandhis für selbstverständlich gehalten oder ausgeklammert. Wir behaupten in diesem Buch, dass der Schlüssel zum Verständnis Gandhis gerade in seiner Religiosität liegt.“
Gandhi war der erste, der aus seiner Religiosität heraus aktive Gewaltfreiheit als Handlungsprinzip für das große politische und gesellschaftliche Feld erschlossen hat. Gandhi hat damit u.a. Martin Luther King und Nelson Mandela inspiriert und insgesamt eine neue Sichtweise auch für Kernprinzipien christlicher Lehre (Bergpredigt und Kreuzestheologie) eröffnet. „Die westliche Christenheit muss aus der Bergpredigt neu geboren werden; das ist der entscheidende Grund dafür, dass ich Ihnen schreibe“ (so Bonhoeffer 1934 in einem Brief an Gandhi).
Die Rezeption bzw. die Auseinandersetzung mit den Ideen und Erfahrungen Gandhis ist in Europa heutzutage nicht sehr stark, innerhalb der Kirchen Europas und ihrer Theologie ist sie fast nicht mehr nachzuweisen.
Dieses Buch kann dabei helfen, eine neue Perspektive auf Gandhi und seine Experimente mit der Wahrheit zu gewinnen:
„Wenn wir die Perspektive der Gewaltfreiheit einnehmen, können wir den anderen in tiefstem Mitgefühl und wahrer Offenheit erreichen und wir können den/die anderen jenseits der Entfremdung erkennen.“
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