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pax christi

menschen machen frieden - mach mit.

Unser Name ist Programm: der Friede Christi. 

pax christi ist eine ökumenische Friedensbewegung in der katholischen Kirche. Sie verbindet Gebet und Aktion und arbeitet in der Tradition der Friedenslehre des II. Vatikanischen Konzils. 

Der pax christi Deutsche Sektion e.V. ist Mitglied des weltweiten Friedensnetzes Pax Christi International.

Entstanden ist die pax christi-Bewegung am Ende des II. Weltkrieges, als französische Christinnen und Christen ihren deutschen Schwestern und Brüdern zur Versöhnung die Hand reichten. 

» Alle Informationen zur Deutschen Sektion von pax christi

Stoppt die Finanzierung des Krieges in Goma

29. Jan 2025

Budgethilfe für Ruanda einfrieren

„Die Einnahme der kongolesischen Millionenstadt Goma nahe der Grenze zu Ruanda durch die M23-Miliz stellt einen alarmierenden Wendepunkt in der Krise in der Region der Großen Seen dar. Wir dürfen der humanitären Katastrophe, die damit einhergeht, nicht länger tatenlos zusehen“, so Maria Buchwitz, Sprecherin der pax christi-Kommission „Solidarität mit Zentralafrika“. 

Die M23, eine bewaffnete Gruppe, die seit Jahren mit brutaler Gewalt und Vertreibung gegen die Zivilbevölkerung im Ostkongo vorgeht, spielt eine zentrale Rolle bei Krieg und Vertreibung in der Provinz Nord-Kivu. Dies geschieht trotz internationaler Proteste und zahlreicher Hinweise unter anderem von UN-Experten, die die Verbindungen zwischen Ruandas Regierung und der M23 dokumentiert haben. Die Leiterin der UN-Friedensmission im Kongo, Bintou Keita, bestätigte, dass das Nachbarland Ruanda die M 23 mit Waffen und Truppen unterstützt. Aktuellen Berichten zufolge sind ruandische Truppen direkt an den Angriffen der M 23 – Rebellen auf die Stadt Goma beteiligt. Im Hintergrund steht eine Art Vorwärtsverteidigungsstrategie und der Kampf um die strategisch wichtigen Rohstoffe, die in der Region unter maffiösen Bedingungen aus dem Boden geholt und auf dubiosen Wegen u.a. über Ruanda in internationale Rohstoffmärkte geschleust werden.

Die Bundesregierung darf angesichts der jüngsten Eskalation nicht weiter tatenlos zusehen. Deutschland unterstützt Ruanda, das bis zum Ersten Weltkrieg eine deutsche Kolonie war, seit Jahren im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit und bilateral wie multilateral direkt mit Budgethilfen. Im Jahr 2023 belief sich diese direkte Unterstützung laut dem Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) auf rund 51 Millionen Euro. Diese Mittel fließen in wichtige Projekte, etwa in den Bereichen Bildung, Gesundheitswesen und wirtschaftliche Entwicklung. Doch die anhaltenden Berichte über die Einmischung Ruandas in den Konflikt im Ostkongo werfen ein düsteres Licht auf die Verantwortlichkeit der ruandischen Regierung.

Die Einnahme von Goma bedeutet nicht nur eine humanitäre Katastrophe für die betroffene Bevölkerung, sondern auch eine ernsthafte Bedrohung für die Stabilität der gesamten Region. Seit Beginn der Offensive der M23 wurden Zehntausende Menschen aus ihren Häusern vertrieben. Schulen, Krankenhäuser und grundlegende Infrastruktur sind zerstört. In vielen Fällen ist dokumentiert, dass die M23 schwere Menschenrechtsverletzungen wie Massaker und sexuelle Gewalt begangen hat.

Die internationale Gemeinschaft hat die Verantwortung, klare Signale zu setzen. Deutschland kann und muss seinen Einfluss geltend machen. Die Bundesregierung sollte die Budgethilfe für Ruanda so lange einfrieren, bis eine unabhängige Untersuchung die Unterstützung der M23 durch Ruanda zweifelsfrei ausschließt. Gleichzeitig sollte Deutschland seine Mittel gezielt umleiten, um humanitäre Hilfe im Ostkongo zu leisten und die Opfer dieses Konflikts zu unterstützen.
Andere Staaten haben bereits reagiert. Die USA und die EU haben mehrfach öffentlich Bedenken geäußert und Sanktionen gegen einzelne Akteure verhängt. Es ist an der Zeit, dass Deutschland diesem Beispiel folgt und deutliche Worte mit entschiedenen Taten verbindet. „Die Menschen im Kongo brauchen keine leeren Worte, sondern eine Politik der Solidarität“, so Maria Buchwitz.

Forderungen an die Bundesregierung:
  • Einfrieren der Budgethilfe für Ruanda: Solange glaubhafte Berichte über die Unterstützung der M23 durch Ruanda vorliegen, muss die direkte Finanzierung der ruandischen Regierung gestoppt werden.
  • Förderung humanitärer Hilfe im Ostkongo: Die eingesparten Mittel sollten in Projekte umgeleitet werden, die den Menschen im Ostkongo zugutekommen – etwa in Form von Notunterkünften, medizinischer Versorgung und Wiederaufbau.
  • Internationale Sanktionen: Deutschland sollte sich innerhalb der EU für gezielte Sanktionen gegen Einzelpersonen und Institutionen einsetzen, die nachweislich die M23 unterstützen.
  • Diplomatischer Druck: Die Bundesregierung sollte ihre diplomatischen Kanäle nutzen, um Ruanda klarzumachen, dass die Unterstützung von Milizen wie der M23 nicht toleriert wird.

Kommission Solidarität mit Zentralafrika