Unter 18 nie!
09. Feb 2021
Am 12. Februar eines jeden Jahres wird weltweit mit vielfältigen Aktionen auf das Schicksal von Kindersoldatinnen und Kindersoldaten aufmerksam gemacht.
„Dass weltweit geschätzt bis zu 250 000 Kindersoldatinnen und Kindersoldaten in bewaffneten Konflikten kämpfen müssen und ihrer Kindheit beraubt werden, ist grausame Realität, für deren Überwindung wir uns immer wieder stark machen müssen“, sagt Stefan Leibold, Vorsitzender von pax christi Münster. „Und wir brauchen nicht nur in afrikanische Länder, nach Indien oder Pakistan zu schauen“, ergänzt Maria Buchwitz, CO – Vorsitzende. „Auch in Deutschland wurden im Jahr 2020 insgesamt 1148 Minderjährige von der Bundesregierung neu eingestellt, wie aus einer Anfrage des Bundestagsabgeordneten Norbert Müller von der Partei Die Linke an die Bundesregierung hervorgeht.“
Unter 18-jahrige dürfen in Deutschland nicht bei der Bundestagswahl wählen, nicht alleine Autofahren oder gewaltverherrlichende Videospiele spielen. Aber mit 17 Jahren dürfen Jungen und Mädchen zur Bundeswehr gehen, dort Panzer fahren und in Techniken der Kriegsführung ausgebildet werden, einschließlich der simulierten Tötung. Der UN – Ausschuss für die Rechte des Kindes hat bereits am 31. Januar 2014 zum Staatenbericht der Bundesrepublik Deutschland Stellung genommen und seine Empfehlung erneuert, die Rekrutierung der Streitkräfte auf das Mindestalter von 18 Jahren festzulegen und alle Werbekampagnen, die auf Kinder abzielen, zu verbieten.
pax christi gehört mit zum 2018 gegründeten Trägerkreis der Kampagne „unter18nie“. Am 12.02. um 17 Uhr wird pax christi Münster gemeinsam mit der Friedenskooperative Münster und der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinte Kriegsgegner (DFG-VK) vor der Lambertikirche die dort monatlich stattfindende Mahnwache für Frieden und Solidarität unterstützen und Unterschriften für eine entsprechende Petition an die Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer sammeln.